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Sonstiges: VerschiedenesVersinkt ein Weltkulturerbe bald in den Fluten eines Stausees?

Foto: © Axel Ertelt
Noch immer ist die Tempelanlage ein extremer politischer Brennpunkt, an dem beiderseits das Militär „regiert“. So warnt auch das Auswärtige Amt (AA) immer noch aktuell vor Reisen in diese Region:
Von Reisen in die Grenzregion zu Kambodscha, insbesondere nach Preah Vihear und Umgebung und zu den anderen in diesem Bereich befindlichen Tempelanlagen, wird abgeraten. Der gesamte Bereich bleibt bis auf weiteres militärisches Sperrgebiet.
Die kompletten Reise- und Sicherheitshinweise für Thailand finden Sie täglich aktuell hier.
Andererseits geht auch Thailand nicht gerade zimperlich mit dem Weltkulturerbe um. Im kommenden Jahr soll mit dem Bau des seit zehn Jahren geplanten neuen Huay-Samong-Staudammes in der Provinz Prachinburi begonnen werden. Das entschied kürzlich der Vorstand der Nationalen Umweltbehörde EIA. Das mit 8,3 Milliarden THB (= 168.057.646,36 Euro, Stand 29.10.2009) veranschlagte Projekt soll in einer achtjährigen Bauzeit entstehen und wird mit seinem daraus resultierenden Stausee höchstwahrscheinlich auch größere Teile des Thap Lan Nationalparks und des Pang Sida Nationalparks – und damit auch Teile eines Weltkulturerbes – zerstören. Damit dürfte die Streichung aus der Liste des Weltkulturerbes als sicher gelten. Umweltschützer hatten immer wieder versucht das Projekt zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Sie befürchten einen einschneidenden Eingriff in das Ökosystem.
Doch mit solchen Praktiken steht Thailand nicht alleine da. Auch in Deutschland passiert ähnliches. Mitten durch die Dresdner Elbauen, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehören, soll eine Autobahn gebaut werden. Deshalb wurde dieses Kulturerbe von der UNESCO bereits im Juli dieses Jahres auf die „Rote Liste der gefährdeten Weltkulturerbe-Stätten“ gesetzt. Sollte die Regierung die Pläne zur Autobahn nicht aufgeben, dann ist die Streichung der Dresdner Elbauen aus der Liste wohl nicht mehr zu verhindern.

Foto: © Axel Ertelt
Der Tourismusvorsitzende wies in diesem Zusammenhang auch daraufhin, dass sowohl der Srinakarin-Staudamm als auch der Vajiralongkorn-Damm auf geologischen Verwerfungen stehen, die stark erdbebengefährdet sind. Allein deshalb sei der Standort an sich schon problematisch, denn es gibt Befürchtungen, dass die Dämme bei einem Beben einstürzen könnten. Das Ausmaß der folgenden Flutkatastrophe sei immens. Tausende könnten dabei umkommen. Zudem sei zu befürchten, dass die Dämme bereits bei dem Erdbeben am 11. August 2009, das in der Andamanensee vor Thailand stattgefunden hatte, gelitten haben. Und so sehen etliche Kritiker hier einen Zusammenhang mit dem plötzlichen Ablassen des Wassers. Die EGAT bestreitet solche Zusammenhänge und dementiert jede Spekulation über mögliche Schäden im Zusammenhang mit dem Beben. Doch eine vernünftige Erklärung des Grundes konnte (oder wollte) EGAT nicht geben. Wegen der ganzen Umstände wurde auch ein Untersuchungsausschuss einberufen, der von Premierminister Abhisit den Auftrag bekam den Grund für das Ablassen des Wassers zu klären. Da hieß es dann plötzlich von Seiten der EGAT, dass es technische Probleme bei der Reparatur von Pipelines gegeben habe. Schließlich versprach die Regierung für alle Schäden der Überflutung aufzukommen.
Jetzt sollen vier neue Warntürme gebaut werden, die, im Februar 2010 fertig gestellt, dann die Anwohner bei einem Dammbruch warnen sollen. Drei davon sind am Kwai Yai River und einer am Kwai Noi River geplant. Finanziert wird dies allerdings nicht von der EGAT als Verursacher, sondern von der Provinzverwaltung. Geschätzte Kosten: 2,5 Millionen Baht je Turm.
Bereits am 1. April 2009 (kein Aprilscherz!) hatten die EGAT und der Pak-Moon-Staudamm in der Provinz Ubon Ratchathani für Aufsehen gesorgt. Rund 100 Mitglieder der Volksversammlung der Armen hatten sich vor der Provinzverwaltung versammelt und Gouverneur Chuan Srinanporn einen offenen Brief mit ihrer Forderung überreicht. Es wurde mit Demonstrationen gedroht, falls nicht kurzum ein Datum für die Schleusenöffnung des Dammes genannt würde.
Die Schleusenöffnung geschieht in der Regel im Mai, denn eine verspätete Öffnung macht das Fischen im Moon River unmöglich, weil dann keine Fische aus dem Mekong River mehr in den Moon River gelangen können. Und das bedroht die Lebensgrundlage der Fischer vor Ort, denn die Fischpopulation hier ist von einem dramatischen Schwund betroffen. Das ist ein Problem, dass sich auf mindestens 20.000 Menschen der Umgebung des Dammes auswirkt. Die Umweltschützer bemängeln, dass für die Schleusenöffnung vier Monate im Jahr bei Weitem nicht ausreichen würden. Und mehrere Studien von Wissenschaftlern der Universität von Ubon Ratchathani kamen zu dem Schluss, dass die Schleusentore fünf Jahre lang geöffnet bleiben müssten, damit sich die Fischpopulation im Moon River wieder erholt und in den ursprünglichen Zustand zurück versetzt werden kann.
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